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MigrÀne als LeibphÀnomen

MigrĂ€ne ist wie ein anfallartiges Gewitter im Kopf, fĂŒr dessen Entstehung die medizinische Forschung noch keine schlĂŒssige ErklĂ€rung finden konnte. Bekannt sind die VerĂ€nderungen des Stoffwechsels im Gehirn, bei denen die Konzentration des Botenstoffes Serotonin absinkt und sich die Gehirndurchblutung durch erweiterte Arterien verĂ€ndert, wodurch leichte EntzĂŒndungsreaktionen entstehen. Im MigrĂ€neanfall kulminiert eine Regulationsstörung, fĂŒr die es vielfĂ€ltige Auslö­ser gibt: starke Licht- und GerĂ€uschreize, Wetterver- Ă€nd­run­gen, ungewohnter Schlaf-Wach-Rhythmus, seelische Stresssituationen und große körperliche und geistige Anstrengungen. Thia­minhaltige und eiweißreiche Nahrung, Magnesi­um­mangel, aktives und passives Rauchen, kreislaufwirksame Me­di­kamente und AppetitzĂŒgler sowie hormonelle Faktoren können ebenfalls einen Anfall auslösen.

Die meisten MigrĂ€neanfĂ€lle finden in der fruchtbaren Lebensphase statt. Nach dem 60. Lebensjahr treten praktisch keine MigrĂ€neanfĂ€lle mehr auf. In der Naturheilkunde wird nachgeforscht, ob chronische EntzĂŒndungen der Mandeln und Dentalbelastungen durch EntzĂŒndungen, biologisch unvertrĂ€gliche FĂŒllungsmaterialen, Zemente, Kleber, Kunststoffe und Metalle, elektrische Spannungen wegen unterschiedlicher Metalle im Mund oder Druck von schief stehenden ZĂ€hnen und WeisheitszĂ€hnen mit MigrĂ€neanfĂ€llen in Verbindung gebracht werden können. Außerdem wird die Darmflora untersucht.

Dies sind ebenso Fragen der Elektroakupunktur, die bei MigrĂ€ne eine Zwerchfell-Tiefstellung diagnostiziert. Sie sieht vor allem die immunologische Lage durch abgesenkte Nieren mit ihren hormonproduzierenden Nebennieren beeintrĂ€chtigt und das energetische Milieu geschwĂ€cht, wodurch Giftausscheidung und Hormonproduktion in der Leber gestört werden. Die Elektroaku­punk­tur spricht von einer NierenmigrĂ€ne, bei welcher der Kopfschmerz von hinten hochzieht und unterscheidet sie von einer LebermigrĂ€ne, die von der Stirn ausgeht. Sie ordnet diese Unterscheidung danach, weil sie um den energetischen Status der betreffenden Organmeridiane weis. Weil das Zwerchfell zu tief gestellt ist und fallen aus dem Umgebungsmilieu die Funktionsreize fĂŒr die TĂ€tigkeit von Niere und Leber aus. Auch der Darm mit sei­nem Immunsystem ist weniger durch die Atembewegung massiert sein. Wegen dieser Vernetzungen können MigrĂ€nean­fĂ€lle durch allergische Reaktionen bzw. Lebensmittelun­vertrĂ€g­lichkeiten ausgelöst werden oder Magnesium nicht genĂŒgend resorbiert werden.

GegenĂŒber der naturwissenschaftlichen Begrifflichkeit der Schulmedizin, welche dieses Gewitter im Kopf isoliert als einen EntzĂŒndungsvorgang aufgrund von Serotoninmangel  begreift, wollen wir die MigrĂ€ne in ihrer Leiblichkeit betrachten. Uns genĂŒgt auch nicht, einfach wie die Psychologen die MigrĂ€nepatienten als penibel und ichschwach zu identifizieren. Wir  wollen stattdessen an der Atembewegung ablesen, wie lebensgeschichtlich erworbene Einstellungen sich durch einen (oftmals zahnstoffgeformten) Leib verei­seitigen.

Bei MigrĂ€ne liegt eine Zwerchfelltiefstellung vor, der eine Blockade auf dem neunten Brustwirbel vorhergeht. Die Zwischen-Rippen­muskulatur ist deshalb - wie wir bereits wissen -  behindert, sich aufzufĂ€chern. Ein zweites nunmehr migrĂ€netypisches Belas­tungs­zentrum sind die oberen Halswirbel, das sich in den oberen Brustkorb fortpflanzt. Um den sechsten Brustwirbel existiert nochmals eine eigenstĂ€ndige Blockade, weshalb der Herzraum keine selbststĂ€ndige Bewegung zu entfalten und den SchultergĂŒrtel nicht zu unterfĂŒllen vermag. Er ist also nicht nur von oben her eingeschnĂŒrt wird und wird nicht von unten nicht gespeist.

Die geringe oder gar fehlende Entfaltung der Atembe­wegung ĂŒber dem Zwerchfell hat Folgen. Es fĂ€llt der obere Spannungsantipode zum Zwerchfell aus, weshalb beim MigrĂ€nekranken der mittlere Atemraum keinen Eigenimpuls hat. Die vom SchultergĂŒrtel ausgehende Spannungen fixieren ehrgeizige Lebenshaltungen, ĂŒber die ein an einer MigrĂ€ne Leiden­de meist verfĂŒgt. Wegen der SchwĂ€che des mittleren Atemrau­mes ermangelt es diesem an inne­rer Reserviertheit zur fordern­den Gegenwelt. Er lĂ€sst sich von dieser das Leben als Selbstzwang abfordern, weil oberer und mittlerer Atemraum keine gefĂŒllte GemĂŒtsbindung im Herzraum finden können.

In einer als stressig erfahrenen Lebenslage wird wegen dieser energetisch-tonischen Ausgangslage der Atem angestrengt hoch­gezogen, wodurch er nicht mehr in der Tiefe des Beckens verankert ist. Die ­Atem­impulse ĂŒberspringen das tiefge­stellte Zwerchfell, dessen abgesackte Lage durch den festgestellten SchultergĂŒrtel sowie den blockierten sechsten und neunten Brustwirbeln verursacht wird. Sie beginnen in Beanspruchungen oberhalb des Zwerchfells einzusetzen. Dem an MigrĂ€ne Leidenden fehlt deshalb die Integration der Atemdynamiken im mittleren Atemraum, der Ruhe und Gelassenheit sowie die Ich-KrĂ€fte des klaren Ja und Nein spendet.

Der MigrĂ€nepatient zĂ€hlt zu den Menschen, die innerlich nie nein und auch nicht ja sagen. Denn der MigrĂ€niker kommt wegen seiner Atemstruktur den Ă€ußeren Anforderungen nach, ohne sie jedoch mit dem Eigenimpuls zu verarbeiten, der erst die in den Außenraum hinausgeschobene Leibgrenze  stabilisieren wĂŒrde. Der durchs Eigeninteresse zentrierte Atemraum bildet die Sperre dagegen, sich stĂ€ndig von anderen vereinnahmen zu lassen. Doch der MigrĂ€nekranke kann die Außenwelt gerade nicht sich selbst­gewiss einverleiben. Stattdessen absorbiert ihn diese ĂŒber seinen festen Brustkorb und wenn er nicht angefordert wird, verzettelt er sich in Kleinigkeiten.

Nicht wĂ€hrend der sich selbst abgeforderten TĂ€tigkeit, vielmehr in der Ruhe schlĂ€gt die Stunde des MigrĂ€neanfalls. Deshalb wird die MigrĂ€ne als eine Entschuldigung angesehen. „MigrĂ€ne, MigrĂ€ne, ich bin heut nicht gut drauf“, trĂ€llert ein Schlager und sagt, dass man eigentlich nichts von der Welt wissen möchte. Erich KĂ€stner hat gesagt, was auch heute noch viele denken. „MigrĂ€ne sind Kopfschmerzen, auch wenn man gar keine hat.“

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Doch weshalb kann ein Verhalten, das vielen, nicht nur Mig­rĂ€nepatienten zukommt und deshalb eigentlich als normal bezeichnet werden kann und letztendlich nur epiphÀ­nomenal fĂŒr diese Krankheit ist, ein Anfall mit einseitigen Kopfschmerzen, die mit Schwindel, Übelkeit, Sehstörungen und Lichtempfindlichkeit einhergehen können, nach sich ziehen? Die leiblichen Strukturen können gar nicht so vielfĂ€ltig sein, damit in ihnen unmittelbar ein Krankheitsverhalten ablesbar ist. Viele defizitĂ€re EinschrĂ€nkungen haben Gesunde und Kranke in der Tat gemein. Außerdem sagt und die Zuschreibung „ich-schwach“ und „penibel“ wenig ĂŒber die seelische RealitĂ€t, die sich in den Formen des Atmens ebenso neutralisiert ist wie physiologische Charakteristika. Da der Leib psycho-physisch indifferent ist, kann ein MigrĂ€neanfall durch vielfĂ€ltige und unterschiedlichste AnlĂ€sse ausgelöst werden.

Wir mĂŒssen  weiter fragen.

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Erst jetzt, nachdem die Kunststoffe völlig entfernt worden waren, war unĂŒbersehbar deutlich eine verĂ€nderte Atembewegung zu spĂŒren. Sie wurde lebendiger und das Ausatmen verlĂ€ngerte sich wie immer nach einer Kunststoffsanierung signifikant. Die Schulterspannung hatte erheblich nachg­lassen und die Blockade um den neunten Brustwirbel war ver­schwunden. Der Atem konnte nun von unten nach oben aufsteigen, die Schultern drĂŒckten nicht mehr, sondern wurden nun getragen und zwischen Brustbein und Bauchnabel bildete sich ein mittlerer Atemraum mit eigenen Impulsen. Das war es.

Die MigrĂ€neanfĂ€lle ließen daraufhin schlagartig nach. Elvira B. konnte wieder ausschlafen und sogar morgens im Bett liegen bleiben. Ihre nĂ€chste MigrĂ€neattacke trat erst zwei Mo­nate spĂ€ter auf - prompt nach einem chinesischen Essen.

Es wĂ€re erkundenswert, ob sich nicht das Syndrom eines Schleudertraumas ĂŒberhaupt deshalb so hĂ€ufig ausbildet, weil dentale Belastungen vorliegen. Denn wer ein solches erleidet, der dĂŒrfte bereitst mit jenem typisch verhĂ€rtet-starren SchultergĂŒrtel-Hals-Kopf-Bereich ausgestattet sein, der durch kunststoff­haltige Zahnwerkstoffe verursacht wird. Er ist muskulĂ€r abfangunfĂ€higer. Er vermag deshalb in UnfĂ€llen weniger elastisch zu reagieren und sich nach einem Unfall kaum noch zu erholen.

 

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   Inhaltsverzeichnis “Ruinöse Zahnwerkstoffe”