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Wandlung einer Erwartungsangst

Wandlung einer Erwartungsangst

Die kritisch der Schule gegenüber eingestellte Mutter brachte ihren Sohn mit in die Atemstunde. Der dreizehnjährige Schüler fühlte sich im neuen Schuljahr durch einen Lehrer belastet, der ihn bereits in der fünften Jahrgangsklassel in Deutsch und Sport unterrichtet hatte. Dieser Schüler gehörte wohl zu jenen 3 % der Bevölkerung, für die das Gymnasium zunächst  ideal erscheint oder sagen wir besser, die von ihrem Eltern- haus so viel mitgegeben bekommen hatten, dass ihnen alles zufiel. Er erledigte sowohl mit Engagement als auch Ambitioniertheit seine Aufgaben und schrieb regelmäßig Noten zwischen 1 und 2.

Damals fühlte sich bereits der Schüler von diesem Lehrer ungerecht und unfair behandelt. Denn jener pikste das Kind nicht nur immer wieder mit negativ eingetönten Nebenbemerkungen. Die Korrektur war demütigend. Vor allem dessen Bewertung der Schwimmenleistungen wurde als ungerecht empfunden. Nicht nur dass er ständig an dem Schwimmstil des Schülers rumgemäkelt hatte, sondern ihm, der zweimal wöchentlich im Schwimmverein trainierte, auch nur eine 1,5 im gegeben und er ihn auch - wohl aber andere, bedeutend langsamer schwimmende Mitschüler - zuerst beim regionalen Schwimmwettbewerb der Schulen und erst auf Verlangen jener angemeldet hatte.

Man kann fragen, wo nun denn das Problem sei. Und in der Tat gehört das Durchstehen derartiger Konflikte zum Reifen. Das kann ein einfaches Hinnehmen sein, wodurch auch die Erwartungsangst gedämmt wird. Dies wäre aber ein resignatives Zurücknehmen gegenüber einer Demütigung und eines Missbrauchs der Lehrerrolle. Es kann aber im geglückten Durchlebens derartiger Konflikte eine innere Stärke gefunden werden: Im empfindenden Atemleib ist dann eine weitere Unterscheidungsfähigkeit hinzugewonnen worden, die als ein sinnlich-sensorisches Verhalten im Raum ausstrahlt und so das Verhalten des Lehrers ohne eine Handlung, nur durch das passive So-sein in die Schranken weist. Darauf zielt die Atem-Resonanz-Arbeit in der Kombination mit den homöopathischen Konstitutionsmitteln ab.

Wenn der Dreizehnjährige nun an einem ängstlichen Erwarten litt, war der Entwicklungskonflikt noch nicht in einer gereifteren Person mit ihrem leiblichen Sinnbezug (vgl. hierzu Person und Sinn) aufgehoben, was auch das Ich als opportune Einpassung der Wahrnehmung in das Gegebene stärkt. Und wahrscheinlich kann man sagen, dass auch bei diesem Schüler wie so oft bei empfindlicheren und intelligenteren Menschen Ängste mitverpflichtet sind, wenn Superleistungen in der Schule erbracht werden. Er gehörte nun wahrlich nicht zu denen, die von sich aus den Stoff bieten, dass sie in der Schule groß gedemütigt werden können. Ihm wurde auch nicht - wie so vielen, nicht nur Gymnasialschülern - das Recht auf Hiersein abgesprochen. Von derarti- gem Zerstören des Atemhintergrunds mit all den Selbstverständlichkeitverletzend sein Ego, was ihn behin- derte, gelassen in einer Atmosphäre aufzugehen. Und ihn konnte es auch nicht jucken, dass im Gymnasium regelmäßig ein Stöckchen hochgehoben wurde, über das zu springen war. Denn sein Ego konnte gerade deshalb verletzt werden, weil er nicht zu jenen gehörte, die regelmäßig bei dieser Art des Forderns unter diesem hindurchlaufen.

Der Resonanzabgleich sollte Klarheit und Verständnis der Lage sowie zunächst sofortige Erleichterung ergeben. Und der Einsatz von homöopathischen Medikamenten sollte den Jungen in seinen Entwick- lungsschritt unterstützten, durch den er zur Gelassenheit fand. Nach der ersten Resonanzarbeit war eine leichte Veränderung im Verhaltens des Lehrers festzustellen. Der Schüler wurde nun von ihm in Ruhe gelassen. Doch trotzdem erlebte er wieder eine Erwartungsangst, so dass nochmals nachgetestet wurde und ebenfalls dazu passende homöopathische Mittel ermittelt wurden. Nach diesem zweiten Resonanzabgleich fand eine Wandlung des Verhältnisses zwischen dem Lehrer und dem Schüler statt: Der Schüler durfte dann fortan den anderen Schülern im Unterricht zeigen, wie ein Scbwimmstil anzulegen ist.

Folgende Informationskette wurde in der ersten Sitzung durch Resonanzabgleich - zur inneren Systematik der Resonanzabgleiche siehe die Rubrik “ausgetestete Informationskette” - ermittelt.

Anlass des Leidens: ängstliches Erwarten (belastete das Atemzentrum in der Kehle)

Lehrer: Verweigert sich als Person gegenüber dem Schüler
Lehrer: gibt seinen Instinkten nach

Schüler: Ehrgeiz

Lehrer Das (also seine Schwimmfertigkeiten) ertrage ich nicht.
Lehrer: Ich kann Dich nicht leiden

Schüler: Mein, Meine Sache, mein Auto, mein Haus, hier nun mein Schwimmen

Mama belastet den Sohn mit: Kinder sollen nicht leiden

Lehrer: lieber zerstören, als anderen was zukommen lassen*
Lehrer: Pädagogik als persönliche Anbindung

Auflösungsthema in der wiederholten Information: Lehrer: Ich kann Dich nicht ertragen.

Um diesen letzten Informationskreis war der Konflikt aufzulösen. Der Sohn hatte die differenzierende Distanz zu lernen und eine gleich-gültige Haltung gegenüber dem Lehrer einzunehmen. Ich übte mit ihm zunächst das “Ba” eine leichte mit dem Laut verbundene Schulterbewegung, die Belastungen durch den anderen wegwirft und Abstandsnahme gewinnen lässt. Er vermochte dies zunächst nicht, gewann aber dann die Freude am Üben, nachdem ich ihm auch das diese Atemqualität bei ihm freisetzende homöopathische Medikament in die Hand gegeben hatte. Als das homöopathische Konstitutionsmittel wurde Belladonna  ausgetestet, das in der Potenz C 12 eine deutliche Atemwirkung auf den Schultergürtel hatte und den Übergang zum Kopf bei diesem Jungen befreite.

Er hatte vor allem zu ertragen, dass der Lehrer sowohl weder seinen Ehrgeiz bestätigte noch der Wichtigkeit Anerkennng zollte, welche das Schwimmen für ihn hatte. Er hatte zu reifen und zu sehen, dass Notengeben nicht gerecht ist, sondern Beliebigkeiten unterliegt und vom den Lehrern zu den Schülern wandert, aber die Zensur keine objektiv ermittelte Leistung sein kann. Der Resonanzabgleich bestätigte und sagte konkret, worin die Abneigung des Lehrers bestand.

Im Grunde werden solche Affekte dadurch mobilisiert, weil Leistungsbeurteilung, Selektion und Machtverfü- gung sich einander die Hand reichen. Dass der Lehrern mit persönlicher Bindung arbeitet, prägt sein Ver- halten im Mechanismus von Sympathie/Antipathie. Dies ist weit verbreitet, wird aber zunehmend als unpro- fessionell erkannt. Gerade weil das Instrument Notengebung den Lehrer in eine machtgefügte Distanz zu den Schülern treten lässt, werden viele Lehrer unbewusst in ein Affektgeschehen involviert. Sie sind der Mühe enthoben, eine persönliche Mitte zwischen sich und allen Schüler zu finden, auf deren Grundlage eine sich selbst bewusste Pädagogik der Begegnung und des Mitgehens lebt..

Ein Lehrerverhalten, das der pathischen Kipplogik von Anziehung und Abstoßung gegenüber einzelnen Schü- lern unterliegt und auch einen Großteil gleichgültig behandelt, weil nichts persönlich mit ihnen angefangen werden kann, zerstört immer wieder aufs Neue selbst die Lernatmosphäre. Selbst wenn unverholen einzelnen Schülern besondere Sympathie gezeigt wird, ist indirekt über andere geurteilt. Nicht nur dem wird der Raum genommen, den der Lehrer auf dem Kieker hat. Bei allen werden trennende Affekte aufgeladen, die schließ- lich auch disziplinarisch gehandhabt werden.

Vor alllem aber belasten sich Lehrer mit einem Stil der persönlichen Bindung von Schülern selbst. Sie treten ständig in belastende Austauschsituationen und sammeln negative Resonanzen ein, die wieder das aus- leeren, was in der sympathischen Beziehung aufgefüllt wurde. Das Machtgefüge im Schulsystem, das sich in der Zensurengebung materialisiert, bietet jedoch vor allem Entlastungsmöglichkeiten für den Lehrer zu Ungunsten der neutral oder antipathisch erscheinenenden Schüler.

Die Mama aber war nicht nur darauf aufmerksam zu machen, dass sie die Selbstverständlichkeit auszuhalten habe, dass auch ihr Sohn Entwicklungskonflikte durchläuft, die ihn unabdingbar in ein Durchleiden stoßen. Vor allem war mit ihr die Bedeutung zu klären, dass sie als Mutter nicht nur schützt, sonder auch Repräsen- tant einer Welt ist. Aus diesem Grund hat sie die Welt des Sohnes nicht nur kritisch zu betrachten, was immer das Fremde wegschiebt oder in Distanz hält. Unser Blick auf die hinter den Vorgängen ablaufenden Resonanzbeziehungen sollte ihr vor allem helfen, im Balanceakt von kritischer Sicht und Handlungsanleitung, jene personale Leistung zu erbringen, die ihren Sohn in der Aneignung des Fremden unterstützt. Nur so kann sie ihn im Bestehenden zur Lebensfähigkeit mit einem Eigenen erziehen.

Der zweite Resonanzabgleich war kurz:. Die information “Kuckskind” gibt einen Hinweis auf die Eigenbelas- tung, die im Verhältnis des Lehrers zu dieser Schüler aktiviert wurde. Dieser lebte in einer ausgesprochen geglückten Liebensbeziehung der Eltern. Derartige Selbstdefizite könnten in einem professionellen Lehrer- verhalten überwachsen, das darauf setzt, pirnzipiell jeden anzunehmen und das in dementprechenden Koope- rationen eingebunden ist. Doch die Selektion in Schularten schreibt demgegenüber eine enorme Schranke in das Lehrer-Schüler-Verhalten ein. Die Wahrnehmungen und Erlebnisweisen des einzelnen sind institutionell konsolidiert. (vgl. hierzu die Überlegungen zu den sozialstrukturellen und geschichtlichen Bedingungen von Schulkonflikten)

Bleibt noch das vollständige Ergebnis des zweiten Resonanzabgleichs vorzustellen:

Anlass: Lehrer: Ich kann mit dem nichts anfangen

Lehrer: Kuckkucks-Kind

Auflösung in der wiederholten Information: Ich kann mit dem nichts anfangen

Die homöoapthischen Mittel waren einmal Natrium clor. LM I  und Belladonna CK 6.

CK 6 hatte in dieser Situation die Funktion einer Konfliktpotenz. Mit ihr sollte die Abstandsnahme gelingen, welche das ängstliche Erwarten stillstellte. Atempraktisch konnte sich mit ihr der mittlere Atemraum füllen, wodurch er ein passives Verhalten im sensorischen Bewegungsraum gewinnen konnte, das durch die Yin-Meridiane strukturiert ist und allein durch die daseiende Existenz wirkt und das Verhalten anderer beeinflusst. (vgl. hierzu die Rubrick Atembewegung, Meridian/Sondermeridiane).

Natrium cloratum in der Potenzierung einer 50.000-fachen Verdünnung, der LM I,beförderte den Aubau der Atemgestalt Atemhintergrund in der Beziehung zu diesem Lehrer. Was ihm selbst so gewiss und selbst- verständlich war, konnte nach außen gehen: Er strahlte seine Schwimmfähigkeiten fraglos aus, ohne auf das bestätigende Urteil des Lehrers zu warten. Damit vermochte er nun in einer Yang-Qualität seine Fähikeiten einsetzten. Weil ihm die Abstandsnahme gelungen war, onnte er eine sichere Raumpositionierung gewinnen, die ihm die Ausdehnung im gewissen Hintergrund erlaubte. 

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