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Exemplarische Notizen  zu  verschiedenen Atemgestalten

[Vegetativum] [Psychotonus] [Chin. Meridianlehre] [Atemgestalt] [Atempsychologie]

       Ichkraft              Hintergrund            Hintergrund-Kollektivaffekt                  Nabelfeld  

         Leibgrenze           Peripherieatem (Lampenfierber und Wandlung            Austausch 

           Mitte           Positionierung           Zentrierung             Wurzelkraft           

 

 

 

 

Atemgestalt Ichkräfte - der mittlere Atemraum

Der Zweifel darum, wer eigentlich in uns spricht und wer uns sprechen lässt, ist uralt. Das Ich jedenfalls ist eine in der Menschheitsgeschichte neuere Erscheinung. Und selbst dieses musste in seiner Authentizität durch die Psychoanalyse erst kritisch konstruiert werden. Für die Neuzeit war zunächst die Bewusstseins- theorie von Rene Descartes paradigmatisch: Ich bin, weil ich denke. Und nachdem man durch die Forschungen eines Helmholtz die elektrische Funktionsweise der Nerventätigkeit und damit des Gehirn Bescheid wusste, verortete man im letzteren das Bewusstsein. Die Philosophie war nun nicht mehr allein für die Frage des Bewusstseins zuständig. Und sie war es ehedem noch als Leibphilosophie, die das Primat des Gehirns in Frage stellte, das inzwischen auch in der Hirnforschung als dramatisch falsch angesehen wird,

Der Anschein,  dass es das Gehirn wäre, durch das unser Ich entscheidet, trügt selbst beim Verkopften. Bei ihm nimmt man gemeinhin an, dass er über keine Bauchstimme verfügt. Doch selbst bei ihm ist ebenso wenig das Gehirn die entscheidende Instanz. Dies würde im endlosen Regress des Durchspielens von Alternativen enden. Es ist der atembewegte Leib, der ja oder nein sagt. Freuds späte Erkenntnis, dass dem Ich auch unbewusste Anteile zugehören, findet in den middendorfschen Atemerfahrungen ebenso eine Bestätigung wie die Überlegung des Neurologen Antonio Damasio, wonach es körperliche Marker sein müssten, die das Ich programmieren, in welchen Alternativen es denkt, wahrnimmt und entscheidet..

Ist der mitttlere Atemraum zwischen Brustbein und Bauchnabel mit Atem gefüllt, so wird das Ja klar und Nein deutlich. Gelassenheit im Verhalten entsteht. Ruhe kann sich gegönnt werden. Ist der mittlere Atemraum an die eigene Vitalität angeschlossen, so ist das Ich sogar in seine Verpflichtung eingesetzt, unabdingbar die eigenen Bedürfnisse ins Spiel zu bringen - weder besteht Ichangst, welch sie die Person unwertig fühlt oder sich als Unperson erlebt, noch Kontaktangst, die in Einsamtkeit und Starre führt und auch Existenzangst ist absent, die Ohnmachtsgefühle und Gefühle des Unvermögens speitst. Unter dem Ich ist zunächst ein Komplex des Wahrnehmens, des Wünschen, Beabsichtens und der Willentlichkeit zu verstehen, in den sich vielschichtige Gesinnungen einmischen. Er schiebt sich zwischen die nach außen gezeigte Haltung und die verhaltensunspezifischen Triebregungen und Gefühle

Wir qualifizieren das Ich über eine bloß seelisch zu identifizierende Instanz hinaus in seinem leiblichen Rückhalt als Atemgestalt Ichkraft, in der vieles zusammentrifft, was nach Integration verlangt. Die sich einander durchdringenden Atemdynamiken aus dem unteren Atemraum (Becken und Beine) und dem mittlerem bilden aus dem aufgerichteten Stehen eine ichbewussten Haltung. Energetisieren Gelenkorientierungen den mittleren Atemraum, so wird das Ich gestärkt. Im Lichte der Atemarbeit erscheint nun das Ich als Persönlichkeitsgebiet, durch das sich der Organismus mit seinen Strebungen, Neigungen, Gefühlen und Affekten in die Außenwelt passiv einfügt, ihr widersteht oder aktiv in sie eingreift.

Indem die Atemarbeit die Atemräume miteinander verbindet, differenziert und zentriert sowie im mittleren Atemraum die Fülle der Einatembewegungen hereinlässt und diesen durch die verschiedenen Richtungen in der Ausatembewegung verdichtet, entsteht ein Gleichgewicht, das dem wahrnehmenden, wollenden und entscheidenden Bewusstsein zwar nicht zur Verfügung steht, aber gerade dadurch diesen Aktivitäten des Ichs einen Rückhalt gibt oder wenn die personalen Eigenbedürfnisse verraten werden, ihnen auch widerspricht. Dazu müssen auch andere Atemgestalten aufrufbar sein und für die Aufgabe des Ichs mitverpflichtet werden können, das Bedürfnisse und Realität miteinander zu vermitteln hat.

Der Atemimpuls kann meinen Standpunkt als eigenen qualifizieren, den ich dem anderen gegenüber selbstbewusst einnehmen kann. Die Positionierung im vital-sensorsischen Raum, in dem wir einen Horizont unsers Verhaltens ausbilden, wodurch uns zumute sein kann, dass wir etwas zu tun vermögen und auch das empfangen, was uns die gegebene Sozialität spendet. Sensorisich gut positioniert und über uns hinaus seiend (Transsensus) vermögen wir uns auch vital Raum zu schaffen gegenüber unzumutbarem Bedrängen. Wir können zu einer guten Atmosphäre beitragen. Die Atemgestalt Positionierung hat ihre Zentralempfindung im Atemimpulspunkt, der etwas unter der Höhe des Bauchnabels auf einer Ebene zur Kreuzbeinmitte liegt und mit dem Punkt der körperlichen Schwerkraft zusammenfällt.

Die Atemgestalt Ichkraft kann auch zusammen mit der Atemgestalt Wurzelkraft aufgerufen sein. Letztere stellt eine energetische Verankerung der Person unterhalb des körperlichen Schwerpunktes auf der Hüftgelenksebene dar: Wurzelkraft wird aus der familiären, elterlichen Bindung bezogen. Elternkonflikte schlagen sich hier nieder. Aus dem mittleren Atemraum könnten in den Außenraum hinein Bewegungen entstehen und aus dem Außenraum könnte das leibliche Ich schöpfen. Bei dieser Vermittlung von inneren Antrieben und äußerer Anregung stoßen wir auf den empathischen Grund allen Verstehens, weil wir mit dem anderen sein können.

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Atemgestalt Hintergrund

Nur wenn wir den Rücken frei haben, können wir nach vorne treten und brauchen uns nicht hinter anderen zu verstecken. Dann vermögen wir sowohl auf äußere Anregungen angemessen reagieren als auch unsere inneren Impulse freigeben. Das Selbstverständliche kann gelebt werden und man kann sich in seinem unbefragten Tun gewiss sein. Den Rücken frei zu haben, bedeutet mit seinem Atem. vital-sensorisch in den Hintergrundsraum hineinzuleben. Und das geschieht nicht als eine irgend  beliebige Lebendigkeit, sondern in einem individuellen Maß.

Hintergrund ist eine Atemgestalt, durch die hindurch all das aus der Welt in uns einkehrt, was wir nicht sehen und nicht wissen sowie vor allem über das wir nicht verfügen. Im Vorhandensein oder Ausfall von Atemhintergrund wirken die ungeschriebenen Sozialregeln von Institutionen, Organisationen, Gruppen und Familien. Durch den Atemhintergrund hindurch verleiblichen wir das Reservoir von symbolischen Verbundenheiten mit übergeordneten Geschichtsmächten und ethischen Maximen. Wir finden bei vertraglichem Handeln in Markt- oder Machtverhältnissen selbstvertrauenden Rückhalt, sind vertrauensvoll auf kollegiale Beziehungen eingestellt und freundschaftlich mit dem anderen verbunden, weil wir uns verlassen.

Atemhintergrund lässt uns in einer sozialen Situation beheimatet sein. Der Einzelne ist handlungsfähig. Er kann seine Potentiale einbringen und ist für ursprüngliche Begegnungen offen. Ist das Individuum im Hintergrund verankert, kann es sich vom Kollektiven unterscheiden und vermag mit seinen eigenen Talenten, entwickelten Fähigkeiten und erworbenen Fertigkeiten im beseelten Ausdruck als Person erscheinen.

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Atemgestalt Nabelfeld

Mythologisch ist der Nabel der Mittelpunkt des Hauses: Die Herdstelle ist gemeint. Von ihr aus werden Nähen und Distanzen des Zueinanderseins ausgemessen. Das Nabelfeld überzieht das gesamte sensorische Nach-vorne-sein. Durch das Nabelfeld findet eine Integration der Yin-Meridiane statt. (vgl. hierzu das Schaubild „Gestimmter Raum“ in der Rubrik Atembewegung-Meridiane.

Die Bindung des Nabelfeldes an den Hintergrund spendet Geborgenheit.  Überhaupt gibt die Beziehung der weichen Nabelkraft zur harten Wirbelsäule gibt Halt, während die energetische Verbindung des Nabelfeldes zum Atemimpulspunkt Sicherheit im Einnehmen einer Position gibt.  Die Bindung an die Wurzelkraft, die unterhalb des Atemimpulspunktes auf der Ebene der Gelenke liegt, stützt die Bewegungsphantasie. Mit einer derart angebundenen Nabelkraft, kann vieles aufgeweckt werden. Man kann lernen, neu zu laufen oder gar zu springen. Oft ist anfangs nur ein tastend vorsichtiges Auftreten möglich. Es erstaunt in der praktischen Atemarbeit immer wieder von neuem, wie durch die Freigabe der Bewegungen Wandlungen entstehen. Durchdringen sich gegenseitig das Geschmeidige des Nabels und die Impulsivität des Steißbeins kann das sexuelle Begehren ohne Verstellung gelebt werden. Um die eigene Vitalität frei zu geben, bedarf es der Verbindung mit der Kreuzbeinkraft. Ist die feurige Nierenkraft vorne angebunden, erhält die Kommunikation den entscheidenden partnerschaftlichen Grund.

Wichtig ist das Nabelfeld für Partnerschaftskonflikte, die oftmals danach ausgeprägt sind, ob sie in einem gegenseitigen Resonanzfeld stehen, bei dem jeweilig das  Nabelfeld energetisch an den Atemimpulspunkt im Becken oder den mittleren Atemraum um das Zwerchfell determiniert ist. Die Bindung an den Atemimpulspunkt bedeutet eine Verankerung der Beziehung in der körperlichen Schwerkraft. Man kann sagen. Sie wirft nichts um, solange diese energetische Bindung aufrechterhalten werden kann.  Die Bindung an den mittleren Atemraum, fehlt diese vitale Verankerung: Die Ich-Kräfte müssen bemüht werden. Vieles läuft nicht von alleine und bedarf der Absprache, der Regelung und der Verpflichtung.

Der Aufbau einer sexuellen Spannung bedarf eines sensorisches Verschränktsein von Mann und Frau, bei dem beide über sich hinaus sind und den anderen in ihren Gefühlsraum einschließen. Der Orgasmusreflex ist deshalb weniger wie bei Wilhelm Reich als ein Atemreflex, sondern als ein atembewegtes Spannungsgeschehen gesteigerter Erregung zu begreifen, das seine Dichte durch das transsensische Zueinander- und Miteinandersein erhält. Das erfüllte Spannungsniveau erreicht übrigens die Frau schneller und sie vermag dieses auch länger aufrecht zu erhalten, wodurch die Möglichkeit multipler Orgasmen besteht. Der Mann stößt in dieses Erregungsniveau hinein, wenn er eine Spannung aufzubauen und aufrechtzuerhalten vermag. Ohne die sensorische Kohärenz im Kontakt entsteht Frigidität oder wird zu früh ejakuliert. Intimität kann keinen Genuss finden.

Diese beiden Extremformen des Versagens gegenüber dem anderen, kennzeichnen das Versagen im modernen Geschlechterkampf, der im Bett stattfindet, wo er übrigens nur gleichberechtigt ausgetragen werden kann. Er wird im modernen Single-Leben zum Katz-und-Maus-Spiel, weil jeder die Kontrolle über das Geschehen halten will, wenn er glaubt, endlich auf einen ihm ebenbürtigen Partner zu treffen, als gelte es nicht, das Eigene im Fremden begegnen zu lassen. Damit vermag man gar keine gemeinsame Sphäre der Selbstverständlichkeit zu schaffen außer der einen: Nicht einmal mir selbst vertraue ich. Der moderne Narzismus als deformierte Ichkraft korrespondiert mit einer eigenartigen Unempfindlichkeit gegenüber dem eigenen Leib, die gar keine sensorisch stabile Verbindungsspannung mehr zum anderen aufzubauten gestattet.

Erstarrte, eng an die Körperkontur herangezogene sensorische Leibgrenzen finden wir bei denen, die ihr Ego bestätigungslos durch den anderen im Größenwahn bzw. in Überheblichkeit aufblähen, dem ein Erstarren in Einsamkeit folgt. Dies überspielt man mit Lockerheit. Oder bei den Hochempfindlichen wird die Raumgrenze derart instabil und auch in sich hinein zurückgenommen, dass das Ich dekomposiert: Depressives Laviertsein oder schizoide Kontaktangst gepaart mit Erlebnissen des Unvermögens sind die Folge. Das moderne Einzelgängertum mit seinen Einbrüchen ist jedoch keine Modeerscheinung, die einer heraufziehenden Sozialrealität des heutigen Kapitalismus geschuldet ist, sondern das Resultat eines technokratischen Defektes der Medizin: Kunststoffe als Zahnwerkstoffe (Heilhindernisse) rufen nicht nur  dieses musekeltonische Gestörtsein der sensorischen Verbindungs- und Unterscheidungskräfte hervor.

Zwischen gemeinsam erlebter Ekstase im Orgasmus und sexueller Unempfindlichkeit wie Übererregtheit liegen die vielen Zwischenformen, die durchlaufen werden, wenn Paare miteinander lernen von sich selbst abzusehen und für den anderen da zu sein. Die Verfeinerung der eignen Sinne und Sinnlichkeit sucht ihren Mitspieler. Das Nahesein mit dem anderen zwingt zur heilsamen Konfrontation mit den eigenen Unzulänglichkeiten und hebt die Distanz zugunsten der Unterscheidung in der Verbindung auf. Die Selbstgefälligkeit des Einzelnen kann durch Liebe aufgehoben werden.So wird nun einsichtig wie sich Partnerschaften durch den gegenseitig verbindenden Aufbau des Nabelfeldes gestalten, der alternierend durch zwei Atemgestalten getragen wird und dementsprechend energetisch akzentuiert ist: Durch den wechselhaften Aufbau der Atemgestalt Ichkraft oder der Atemgestalt Positionierung in der Schwerkraft findet man schließlich auch, dass der Richtige da ist. .

Das Herz stützt sich in der Vitalkraft des Beckens und gibt der Nähe-Distanz-Regulation des seine mitmenschliche Verbindungsqualität Nabelfeld. Nabel und Herz sind Atemqualitäten der Horizontalität, die durch Verbindungen mit anderen energetischen Kräftefeldern geweckt werden. Geborgenheit und Nähe als Nabelgrund der Liebe stiften erst einen verbindenden Charakter in der Beziehung zwischen den Menschen. Daraus ergeben sich vielfältige energetische Anschlussmöglichkeiten an den Herzraum. Selbstverständlich gehört nicht nur die Geschlechterliebe dazu. Können sich in den partnerschaftlichen Vitalgrund vom Herzen getragene Gemütsbeziehungen einlassen, verwirklicht die Liebe in all ihren Formen von der Geschlechterliebe bis hin zur Feindesliebe ihre Chancen. Und vor allem anderen: Der Mensch vermag demütig sein Leben anzunehmen.

Über die energetisch miteinander verbundenen Atemkräftefeldern des Nabels und des Herzens entscheidet sich, ob einem Menschen ein soziales Verhalten möglich ist, das dem anderen ohne schiefe Ebene in der Wahrnehmung begegnet. Sind die Kräfte des Nabels und des Herzens miteinander verbunden, so entsteht eine Gefühlsgewissheit, die nicht nur sich selber sicher ist, sondern die dem anderen auch wortlos zu verstehen gibt, dass er dazugehört. Nabel und Herz speisen zwischen den Menschen einen vital-sensorischen Gemeinschaftsraum, in dem jeder das nach eigener Erfahrung Selbstverständliche tut, ohne dass es noch eines Wortes, einer Verabredung oder eines Vertrages bedarf. In der Geschlechterliegbe geht man dann nicht mehr nur miteinander ins Bett, sondern steht auch gerne miteinander auf.

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Atemgestalt Leibgrenze

Unsere Lebendigkeit erscheint durch die Grenze. Doch was ist diese? Wird sie durch die physikalische Körperkontur gezogen, der man beim Atmen ansehen kann, wie sie weit und schmal wird? Mitnichten.

Mit der Leibgrenze meinen wir keineswegs unsere physikalisch-geometrische Körperkontur, wenngleich sie ebenso eine objektive Gegebenheit ist wie der Atemraum selbst. Da der Atemraum kein dinglich fassbarer Behälter ist, gibt es auch keinen begrenzenden Rand  zu greifen. Die durch den Atem gestiftete Leibgrenze ist jedenfalls keine Außenwand und hat weder Kanten noch Ecken. Die Grenze des Atemraums ist stattdessen ein sensorischer Sachverhalt. 

Die Atemraumgrenze ist eine leibliche Spürrelation, die durch die Bewegung des Atmens gestiftet wird und sich danach gestaltet, wie wir uns auf die Außenwelt beziehen. Erst durch die Grenze zeigt sich, wie wir in der Welt sind und die Welt in uns ist - kurzum wie wir positioniert sind. Grenze und Positionalität, das lehrt uns Helmuth Plessners philosophische Anthropologie, sind die beiden grundlegenden Beziehungen, auf denen alle leiblichen Prozesse beruhen.

Im guten Kontakt mit unserer Welt, im gegenseitigen Austausch mit ihr, spüren wir über uns hinaus. Indem wir uns transsensisch verhalten und unsere Sinnesorgane die Welt suchen, ist die atembewegte Leibgrenze in den Außenraum hinausgeweitet. Sie geht über die Körperkontur hinaus. Wir sind dort anwesend, wo wir uns hinneigen, hinsehnen und hindehnen. Wir bewohnen mit anderen den Raum. In der Realisierung dieses verbindenden Wohnrechts entsteht eine gute Atmosphäre.

Das unempfindliche Verhalten, wie es z.B. im Extrem dem Neurotiker zugehörig ist, wird von einer eng gespannten Leibgrenze getragen, die an die harte Körperkontur zurückgezogen ist. Der hohe Muskeltonus befindet sich im Zustand der Abwehr. Bei solchen Menschen fühlt sich niemand wohl. Und beim überempfindlichen Verhalten, dem ein unterspannter Fluchttonus zugrunde liegt und dem die Affektgruppe des seelischen Rückzugs zuzuordnen ist, bleibt die Leibgrenze hinter der Körperkontur. Diese Menschen sind überempfindlich. Sie nehmen sich zurück, sie verkriechen sich in ihr Schneckenhaus und reden nur mit sich.

Die leibliche Grenze ist von den nervalen Innervierungsgraden an der Peripherie abhängig, wodurch sich ein atemräumliches Gebiet erst energetisch ordnen kann. Arbeitsweisen für den Porenatem, der öffnet, für den Peripherieatem, der den Austausch fördert sowie die abgrenzende, für die Kompaktheit, welche den eigenen Laden abdichtet, lösen das Thema der Leibgrenze ein. Zum Atemraum gehören auch Zentrierungen nach innen. Die Atemerfahrung soll helfen, in der Raumgrenze die inneren Impulse erscheinen zu lassen und  gegenüber Außeneinflüssen elastisch oder widerständig reagieren zu können. 

siehe auch:

     Das Lampenfieber als Atemgestalt in: “Der atembewegte Leib” von Markus Fußer, Atemraum Verlag          Karlsruhe 2004, (theoretische Durchdringung einer praktischen Übungseinheit zur Arbeit an der                  sensorischen Grenze, dem Peripherieatem.) 

       Essay “Atemzugängein der Gruppe”. In diesem wird der Übungsaufbau zur Atemgestalt
         Positionierung vorgestellt wird                     

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