A T E M R A U M
Atemtherapie
Atemschulen
Atembewegung
Atem u. Information
Bücher
Veranstaltungen
Wir über uns
Übersicht
Krankheiten und Atembewegung

[Vegetativum] [Psychotonus] [Chin. Meridianlehre] [Atemgestalt] [Atempsychologie]

Krankhafte Zustände zeigen sich in der Atembewegung:

Krankhafte Zustände bilden sich nur bei einer fehlerhaften Atembewegung aus. Meist ist eine eingewöhnte Fehlstellung des Zwerchfells vorhanden, das bei einem Hoch- oder Tiefstand weniger weit ausschwingt. Das hat Konsequenzen für die Gesamtregulation des Organismus, da an die Atembewegung alle Regulationen des Vegetativums und des Muskeltonus gebunden sind. Wegen diesen Grundbezügen besteht die Möglich- keit eines naturheilkundlichen und alternativmedizinischen Programms: “Alle Heilung geht durch den Atem” (Paracelsus)

Die Hochatmung führt zu einer hektisch-überschießenden Regulation, die rasch wieder zusammenbricht. Die Tiefstellung lässt alles zu langsam aufbauen, die Regulationen erreichen nie ihr optimales Niveau. Zu einer solche Betrachtungsweise gehören naturlich das muskeltonische Kleid, mit dem in der Welt umher- gegangen, durch das hindurch sich das Innere zur Darstellung bringt und das entscheidet, wie auf Außen- einflüsse, ob mit Kontakt oder Rückzug bzw..Kampf reagiert wird. Habituelle oder situative Fehlstellungen des Zwerchfells sind an tonische Abwehr- und Fluchtcharaktere gebunden, die mit den beiden psychischen Affektgruppen, dem Kampf- und dem Rückzugsverhalten korrespondieren. Offenheit zur Welt und Kontakt- fähigkeit zum Mitmenschen, Selbstständigkeit und Unterscheidungsfähigkeit, Verbundenheit und die Fähig- keit zum Mitgehen mit dem Anderen sind einer Vollatembewegung zugehörig, bei der die Bewegung des Zwerchfells und der Zwischenrippenmuskulatur den gesamten Leib weiten und wieder schmal werden lassen.

Im Grunde vermag ein versierter Atemlehrer alle Funktionsstörungen und Krankheiten an der Atembewegung ablesen und erspüren. Und durch die Atem-Resonanz-Diagnose können sowohl manifeste Heilhindernisse und die Belastungen durch informatorische Einflüsse abgeglichen als auch diesen informatorisch entgegen- wirkende Medikamente der Alternativmedizin, der Homöopathie und Isopathie sowie der Naturheilkunde, ausgetestet werden.

Bei Asthmatikern und Stotternden bleibt das Zwerchfell in der Einatemphase zu hoch, während bei Rheuma- und Migräne-Patienten eine dauerhafte Absenkung des Zwerchfells vorliegt. Bei Tinitus ist diese sensorische Gegend um das Zwerchfell eigenartig leer. Es fehlt hier in diesem Bereich die tonische Reagibilität. Der an Magenschleimhaut-Entzündung Erkrankte setzt am Ende des Einatmens nochmals zu einer weiteren, den Vagus irritierenden Einatembewegung an, die man pseudoparadoxe Zwerchfellbewegung nennt. Die para- doxe Zwerchfellbewegung, bei welcher sich dieser Hauptatemmuskel nicht beim Einatmen absenkt, sonder hochgeht, liegt den beiden Extremformen der seelischen Erkrankung zugrunde. Hier entscheidet dann der Muskeltonus: Bei einem hartem Abwehrtonus entgleist in diesem Falle der Zwerchfellumkehrung die Seele in die Perversion und bei empfindsamen Fluchttonus entsteht die Schizophrenie.

Bei einer Depression fehlt der Atemimpuls im Kreuzbein. Bei der manischen Depression liegt ein Zwerchfell- stau vor, der bewirkt, dass der Brustkorb in einen überenergetisierten Zustand der Euphorie versetzt wird, der danach in der Ruhe in einen müden Becken­atem umschlägt, und eine Haltung hervorruft, bei der peri- phere Reflexe aufdringlich werden, weil die Person unbeteiligt ist. Das Zwerchfell ist bei allen Neurotikern festgehalten, wobei die Schulterspannungen und die Muskelpanzerung beim Atmen wenig Weite entstehen lassen. Beim affektiven Aufruf zur Angstneurose sitzt die Atembewegung nur oberhalb des Zwerchfells und zittert am Brustbein. Kommt der Neurotiker in eine Zwangs­situation, dann kann das Ausatmen nicht mehr nach unten abfließen. Dem per­versen Erleben liegt eine paradoxe Atembewegung zugrunde: Das Zwerchfell geht beim Einatmen nicht nach unten, sondern nach oben, wodurch das gesamte seelische Erleben desorganisiert wird. Auch während einer schizoiden Episode flattert das Zwerchfell beim Luftziehen unruhig nach oben, weil der Atembewegung ebenfalls die vitale Verankerung im Becken fehlt.

Wer bedenkt etwa, dass eine Darmträgheit verfliegt, wenn durch nachhaltige Atemarbeit die Verspannungen im Schultergürtel aufgelöst werden konnten? Wer weiß, dass ein Bluthochdruck mit einer aufgestauten Einatembewegung im Schultergürtel und einem verkürzten Ausatmen zusammenhängt? Welcher Hausarzt denkt bei Krampfadern daran, wie wichtig die Atembewegung für den venö­sen Rückstrom des Blutes ist? Und wer außer den Elektroakupunktur-Ärzten fragt sich, was ein chronischer Zwerchfell-Tiefstand mit Senkniere(n), den man etwa bei Rheumakranken sowie bei Migränepatienten findet, für die Resorptions- fähigkeit des nunmehr weniger bewegten Darmes, sein mikrobiologisches Immunsystem und die Hormon- produktion der Nebennieren bedeutet?

Welcher Internist bedenkt, dass für Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse die Atembewegung eine ätiolo- gische Signifikanz besitzt und in diesem Falle die Atembewegung in der Mitte der Wirbelsäule unterbrochen ist und unruhig entweder unterhalb oder oberhalb der Zwerchfellbewegung einsetzt, ohne sich über den gesamten Rücken entfalten zu können? Was bedeutet ein Zwerchfellstau für die Funktionsweise der Leber? Welcher Hautarzt denkt daran, dass der Stoffwechsel der Haut ebenfalls im Atemrhythmus stattfindet? Welcher Orthopäde nimmt den funktionellen Zusammenhang zwischen Atembewegung und Wirbelsäule oder die Bedeutung einer schwingenden Atembewegung für die Ernährung der Bandscheiben ernst?

     Seitenanfang

[Vegetativum] [Psychotonus] [Chin. Meridianlehre] [Atemgestalt] [Atempsychologie]