Sie verändern den Muskeltonus und bringen die (Bio)Energie oder besser die Atembewegung ins Fließen. Soviel weiß man von den chinesischen und
japanischen Bewegungs- und Massagepraktiken. Man erlebt Lösungssensationen. Doch wir sind auch auf etwas anderes verwiesen, wenn wir genauer hinschauen. Wenn man Bewegungen so anlegt, dass sie entlang der
Organ-Meridianlinien passiv gedehnt oder kontrahiert sind, entstehen erstaunliche Ausdrucksmuster, Gebärden und Gesten. Das Haupt- bzw. Organmeridiansystem hat eine motorische Bindung und offenbart in sechs
grundlegenden Bewegungsmustern die Semantik der Körpersprache: Der biologischen Sinn offenbart sich uns als naturhaftes Zeichen, das seinen Sinn nicht erst über den Umweg einer Interpretation preisgibt.
Die sachliche Zweckhaftigkeit willkürlicher Handlungen, kann selbst nicht die Instanz sein, die über die Art
und Weise ihres Ausdrucks entscheidet. Es muss etwas geben, das hinter dem naturhaften Ausdruck liegt und dem bewussten Tun vorausgeht, wie ein Ausdruck aussieht oder wie eine Person als „Sein im Raum“
(Martin Heidegger) erscheint. Keine besondere seelische Instanz ist hierfür in Anspruch zu nehmen: Das hieße zu hintergehen, was uns konzeptionell die Atemfrage abverlangt: Die Seele als die Vermittlung der
Teilhabe in sensorischen Räumen mit kognitiven Bewusstseinsfunktionen zu begreifen.
Das Fortwachsen der Empfindung zum Befinden im Raum verantwortet das, was psychologisierend als
Körpersprache bezeichnet wird. Die Gliederung der Sondermeridiane ist es nun, in der die sphärischen Qualitäten des Verhaltens hervorgehen.
schematische Darstellung der Sondermeridiane
Buchbesprechung von Volkmar Glasers Lehrbuch: “Der Körper spricht als Leib im gestimmten
Raum” mit seiner knappen Darlegung der Beziehung zwischen Organmeridianen und Bewegungsgestalten
Siehe auch die Darstellung von Volkmar Glasers psychotonischer Atemarbeit |